Letzte Blogartikel

  • Ouvertüre: Von Eimern und Wellen

    Ich möchte meinen neuen Blog mit der Zusammenfassung eines Workshops für Medienschaffende beginnen, weil hier Vieles auftaucht, das für meine Arbeitsweise charakteristisch ist. Nachlese zum Workshop: Gute Stimme – gute Beiträge Es......

    05.9.2017

Julia Kokke M.A. – Sprachwissenschaftlerin – Graebeweg 24, D-31737 Rinteln

Telefon +49 (0) 5751 8791868

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Königin, Cowboy, Spielerfrau: Was haben sie gemeinsam?

Auf den ersten Blick erst einmal nichts. Vielleicht ordnet man diesen Figuren typische Eigenschaften zu. Wie spricht eine Königin? Wie bewegt sich ein Cowboy? Wie schaut eine Spielerfrau? Gemeinsam ist ihnen, dass sie mit einer Menge Klischees behaftet sind, und damit lässt sich wunderbar spielen. In Vortragssituationen haben viele Menschen Angst, Fehler zu machen und schöpfen ihre sprachlichen Ausdrucksmittel nicht mehr voll aus – nach dem Motto: Wer nichts macht, macht auch nichts falsch. Das zeigt sich dann leider oft in einem steifen, monotonen Vortragsstil. Schlüpft man in eine fremde Rolle, verändert sich das ganze Auftreten. Gestik, Mimik, Stimme – alles ist plötzlich anders als normal. Was erlaube ich mir als Cowboy, was ich mir als Lehrerin, Erzieher oder Teamleiterin nicht erlaube? Wie verändert sich meine Art...

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100 Jahre Frauenwahlrecht: Femmage an Hedwig Dohm

100 Jahre Frauenwahlrecht! Wir Frauen haben eine Stimme – und wir können sie auch gebrauchen. Eigentlich etwas Selbstverständliches, und doch ist es auch heute noch manchmal schwer, es einfach zu tun. Um so beeindruckender, dass eine Frau wie die Schriftstellerin Hedwig Dohm schon Ende des 19. Jahrhunderts so klar und unnachgiebig dafür eingetreten ist, ihrer Stimme - auch durch das Wahlrecht - gesellschaftliche Relevanz zu verleihen. Am 11. März 2018 hatte die Gleichstellungsbeauftragte des Fleckens Langwedel Karin Sievers zu einer szenischen Lesung des DOHM-TRIOS geladen. Die Sonntagsmatinee fand im Rahmen des Frauenbündnis Internationaler Frauentag im Landkreis Verden statt. Die Veranstaltung widmete sich Leben und Werk von Hedwig Dohm (1831-1919), Pionierin für das Frauenwahlrecht und zugleich wunderbar witzige und innovative Autorin. Ihre brillanten Texte haben bis heute nichts...

Und täglich grüßt das Nackentier

Sie kennen vielleicht den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ mit Bill Murray. Er spielt einen arroganten Wetteransager, der in einer Zeitschleife gefangen ist und immer wieder den gleichen Tag wiederholen muss, bis… ja, bis er etwas gelernt hat und anders macht. Chronische Nackenverspannungen sind nicht nur schmerzhaft. Sie können auch die Klangqualität und Leistungsfähigkeit der Stimme in hohem Maße beeinträchtigen. Oft resultieren sie aus Haltungsmustern, welche täglich wiederholt werden, z.B. gleich beim morgendlichen Aufstehen: Der Wecker klingelt und Sie sind mit sich übereingekommen aufzustehen. Was passiert nun? Eventuell liegen Sie auf dem Rücken und möchten in dieser Position zunächst zum Sitzen kommen. Dazu spannen Sie Bauch- Hals- und hintere Nackenmuskulatur an, sodass der Oberkörper in die Senkrechte gezogen wird, ähnlich wie bei einem Sit-Up. Herzlichen Glückwunsch,...

Frei Durchatmen, die Handbremse lösen

Stellen Sie sich vor, Sie setzen sich allmorgendlich in Ihr Auto und fahren los, ohne die Handbremse zu lösen. Klar, dass das Auto nicht so gut „zieht“. Sie wollen aber schnell unterwegs sein. Also geben Sie mehr Gas. Sie werden zwar schneller aber der Energieaufwand ist ziemlich groß. Das zeigt sich nicht zuletzt auf dem Tankbeleg. „Frei Durchatmen- Energie Tanken“ - das war der Titel einer kürzlich von mir geleiteten Frauenfortbildung. Bezogen auf das Thema Atmung haben wir reflektiert, welche Prozesse die Atembewegung hemmen und wie sich Stress und Verspannungen auf Atem, Stimme und das gesamte Auftreten auswirken. Dauerhafte Überlastung und traumatische Erfahrungen können körperliche Schutzhaltungen und Bewegungsroutinen erzeugen, die das Zusammenspiel der für die Atmung benötigten Muskeln behindern. Mangelnde Beckenbeweglichkeit hemmt die Arbeit des Zwerchfells, eine...

Hochleistung? Ja. Aber bitte ökonomisch!

In meinem Seminar am vergangenen Wochenende in Luxemburg zeigte sich ein in weiten Teilen typisches Bild der Folgen, die die berufsspezifischen Belastungen pädagogischer Berufe, vor allem im KITA-, Vorschul- und Grundschulbereich, nach sich ziehen können: Hyperakusis (Geräuschüberempfindlichkeit), Kopfschmerzen, Nackenprobleme, Schmerzen im Lendenbereich, wiederkehrende Kehlkopfentzündungen, Knötchen auf den Stimmlippen, Erschöpfungszustände. Die zu hohe Lautstärke, das Sitzen auf zu kleinen Stühlen, das Hochheben der Kinder, zu lange Arbeitszeiten ohne Pausen und auch schwierige Elterngespräche zehren an den Kräften. Lehr- und andere pädagogische Fachkräfte müssen Einiges leisten. Stimmlich gesehen üben sie einen Hochleistungsberuf, ähnlich wie Sänger/-innen oder Politiker/-innen aus. Jedoch würde man von keinem Sänger erwarten, dass er ohne intensive Vorbereitung und Stimmtechnik eine Oper singt. Von Lehrkräften im übertragenen Sinne schon. Vor allem denken sie oft selbst, dass...